Eiszeit in den Tropen. Botschafter bei Fidel Castro

Ch. Links Verlag, Berlin 2006
Kein Staatschef auf der Welt amtiert so lange wie Fidel Castro. Seit über 47 Jahren ist er an der Macht, am 13. August 2006 wird er 80 Jahre. Der alte Mann will das Staatsruder nicht aus der Hand geben. Starrköpfig steuert er sein Land auf dem vorgegebenen Kurs des Sozialismus. Eine Liberalisierung lehnt er ab, private Initiativen sind unerwünscht. Andersdenkende werden verfolgt, Flüchtende riskieren ihr Leben. Wie können demokratische Staaten angemessen hierauf reagieren? Während die USA Castro bekämpfen und seit Jahrzehnten das Land mit Sanktionen überziehen, setzten europäische Staaten auf Kooperation und kritischen Dialog. Doch 2003 kam es zum politischen Eklat, als Castro im Schatten des Irak-Krieges Schauprozesse gegen 75 Oppositionelle, darunter Journalisten und Schriftsteller, veranstalten und sie zu hohen Gefängnisstrafen verurteilen ließ. Drei junge Kubaner, die mit einer entführten Fähre in die USA flüchten wollten, ließ er hinrichten. Europäer, die ihn deswegen kritisierten, beschimpfte er als Faschisten. Bernd Wulffen war von 2001 bis 2005 deutscher Botschafter in Havanna und hat Castro, dessen Familie und das Leben der Kubaner aus unmittelbarer Nähe beobachten können. Er traf zugleich mit dem kolumbianischen Literaturnobelpreisträger Gabriel Garcia Marquez und dem argentinischen Fußballstar Diego Maradona zusammen. Wulffen schildert die dramatischen Auseinandersetzungen der letzten Jahre, als er diplomatisch "eingefroren" wurde. Abschließend analysiert er alternative Modelle für die Zeit nach Castro.

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