Goyas Stillleben. Das Auge der Natur

Michael Imhof Verlag, Petersburg 2005
Das Buch sucht den Geschichten von Goyas Stillleben auf die Spur zu kommen. Zunächst wird in einem wörtlichen Sinne der Lebensgeschichte der Bilder nachgegangen, ihr wechselvolles Geschick verfolgt. Wer waren ihre Besitzer, was die Gründe ihres Handwechsels? Warum tauchte die Mehrzahl von ihnen um 1875 ausgerechnet in Paris und nicht an einem anderen Ort auf, bevor sie sich weiter verstreuten? Im Aufspüren der Provenienz klärt sich allmählich ihr Schicksal. Früh in ihrem Lebenslauf dienten sie einmal als Sicherheit für ein größeres Darlehen, das nicht mehr zurückbezahlt werden konnte; später gerieten sie ins Blickfeld spekulativer Sammler, als Mitte des 19. Jahrhunderts in Paris die spanische Kunst en vogue war. Eine Weile zirkulierten sie auf dem Kunstmarkt, bis sie für Hugo von Tschudi als Vorläufer der Moderne wieder aktuell werden sollten. Und schließlich dienten sie Picasso im Herbst 1939 als Bezugspunkt, um die Katastrophe des Spanischen Bürgerkrieges und den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zu verarbeiten. Demjenigen, der Goyas Stillleben aus einer historischen Perspektive betrachtet, ist nicht nur der jeweilige Bildsinn bedeutsam, sondern auch die wechselvollen Lebensläufe ihrer Vorbesitzer, die weltpolitischen Katastrophen, wie auch der Wandel von Moden und ästhetischen Werten.

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