Die dunkle und wilde Seite der Seele. Der Briefwechsel mit seinem Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang 1916-1944

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2006
Eine der ungewöhnlichsten Gestalten aus Hesses Freundeskreis ist der Psychoanalytiker Josef Bernhard Lang (1881-1945). Ohne diesen C.G. Jung nahestehenden Arzt wäre es dem Dichter wohl kaum geglückt, die tiefe Depression zu überwinden, in die ihn der Erste Weltkrieg gebracht hatte. Die Zäsur in Hesses Werk, die mit dem Demian einsetzte, sein Weg vom traditionsverbundenen Erzähler zum experimentierfreudigen Visionär künftiger Entwicklungen, nahm damals ihren Anfang. Durch J.B. Lang lernte Hesse das Weltbild der Gnostiker und deren Abraxas-Symbolik kennen, die lange vor Nietzsche das traditionelle Denken in Frage stellte. "Andre Leute mögen dies und jenes von Kunst verstehen", schrieb Hesse an Lang, "aber die dunkle und wilde Seite der Seele versteht niemand so gut wie du." Die sich schon bald zur Freundschaft entwickelnde Beziehung zeigt Lang als Hesses Agenten bei der Bewältigung seiner familiären Probleme, zugleich aber auch, wie sich die Rolle von Arzt und Patient allmählich umkehrte. Von Schicksalsschlägen getroffen war Lang schließlich selbst auf Hesses Hilfe angewiesen.

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