Im Blick des anderen. Die deutsch-französischen Kunstbeziehungen 1945-1959

Akademie Verlag, Berlin 2006
16 Farbtafeln, 101 Schwarzweißabbildungen. Nach Diktatur und Krieg erlebten die deutsch-französischen Kunstbeziehungen eine Renaissance. Schnell zeigte sich, dass man fortsetzen konnte, was 1933/39 unterbrochen worden war. Mit spektakulären Ausstellungen brachten die französischen Besatzer dem kuturell desorientierten Publikum in Westdeutschland und Berlin wieder die Moderne vom Impressionismus bis zum Kubismus nahe. Folgte jene politisch motivierte Kunstvermittlung zunächst dem Gedanken, die kulturelle Überlegenheit der französischen Nation zu demonstrieren, setzte sich allmählich die Erkenntnis durch, dass im neuen Europa Verständigung und Kooperation wichtiger waren; zögernd gab man dem Bestreben der Bundesrepublik nach, auch deutsche Kunst in Paris zu präsentieren. Noch bedeutender waren private Initiativen: Sammler, Künstler, Kunstkritiker und Kunsthändler, darunter viele Emigranten, waren die eigentlichen Träger des Dialogs. Indem sie die Avantgarde beider Länder durch Ausstellungen und Publikationen zusammenführten, gaben sie der Entgrenzung der deutschen Künstlerszene entscheidende Impulse. Deren Vertreter suchten in Paris Anschluss an das Versäumte und internationale Anerkennung; präzise lässt sich im Werk so unterschiedlicher Maler wie Baumeister, Winter, Götz, aber auch Sitte und Metzkes ein Prozess der Akkulturation nachweisen. Zugleich verschoben sich auf der Landkarte die ideologischen Grenzen. Die "Ecole de Paris" musste spätestens 1959 auf der documenta II erkennen, dass ihr die "New York School" den Rang abgelaufen hatte. Im geteilten Deutschland hingegen prallten zwei ästhetische Modelle aufeinander, wobei mit Picasso ein 'französischer' Maler im Zentrum der innerdeutschen Diskussion stand.

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