Meinhard Meuche-Mäker
Die PDS im Westen 1990-2005. Schlussfolgerungen für eine neue Linke
Karl Dietz Verlag, Berlin 2005
Von Anfang an wurde der PDS in den westdeutschen Bundesländern keine Entwicklungschance eingeräumt. Wissenschaftliche und publizistische Beobachter und Akteure unterschiedlicher politischer Couleur konstatierten immer wieder das Scheitern der PDS im Westen. Auch als die Einschätzung, die ostdeutsche PDS sei lediglich ein Übergangsphänomen, ad acta gelegt wurde, änderte sich daran nichts Wesentliches. Diese Bewertungen in Rechnung gestellt, hat sich die PDS in den westdeutschen Bundesländern relativ lange als politisch handlungsfähige Organisation behauptet, wenn auch auf niedrigem Niveau, und - zumindest spärliche - Erfolge vorgewiesen. Wenn die Überlegungen zutreffend sind, daß die PDS im Westen nicht akzeptiert sei und dort absehbar keine Bedeutung haben werde, dann interessiert die Frage nach den Ursachen. Die kulturelle Fremdheit der PDS im Westen korrespondiert mit dem Beharrungsvermögen großer Teile der westdeutschen Linken. Wer zukünftig zusammenarbeiten, gar ein gemeinsames, solidarisches und tragfähiges Projekt entwickeln will, sollte daran interessiert sein, gegenseitige Fremdheit und Unkenntnis abzubauen.