Jean-Claude Wolf
Eduard von Hartmann - Ein Philosoph der Gründerzeit
Königshausen und Neumann Verlag, Würzburg 2006
Eduard von Hartmann (1842-1906) gehört zu den einst berühmten und dann rasch vergessenen Philosophen. Bekannt ist er noch als der Verfasser einer Philosophie des Unbewußten, die Hartmann jedoch nicht als sein Hauptwerk betrachtete und die auch nicht im Mittelpunkt dieser Monographie steht. Ausgangspunkt seiner eigenen Systematik ist das philosophische Dreigestirn Schelling, Hegel und Schopenhauer, aber auch die Diskussion der Evolutionstheorie in Deutschland. Dieser Band enthält Darstellungen und kritische Kommentare zu seiner Philosophie, insbesondere zur Ethik, Sozial- und Religionsphilosophie, zur Kategorienlehre und zur Metaphysik. Ein eigenes Kapitel verdient Hartmanns geistreiche Kritik an Schopenhauer. Beurteilt man Hartmann nach seinen eigenen Kriterien nach der Breite seiner empirischen Kenntnisse, seiner spekulativen Kraft und seiner Fähigkeit, sich selber philosophiegeschichtlich zu situieren so verdient er auch heute noch Beachtung. In zwölf Kapiteln werden unter anderem Pessimismus, Mitgefühl, Freiheit, Willensfreiheit, Metaphysik, Kategorienlehre, Selbstzersetzung des Christentums, Religion des Geistes, Antisemitismus, und soziale Kernfragen behandelt.