Dieter Roth
Da drinnen vor dem Auge. Lyrik und Prosa
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
Herausgegeben von Jan Voss, Beat Keusch, Johannes Ullmaier und Björn Roth. "Meine Hauptarbeit ist Bücher schreiben gewesen. Die Objekte habe ich gemacht, damit ich Geld bekomme, denn vom Schreiben konnte ich nicht leben." Ein überraschendes Bekenntnis für einen, der - einst als "Schimmelkünstler" notorisch - inzwischen als einer der vielschichtigsten Künstler des 20. Jahrhunderts anerkannt ist. Doch über den bildenden Künstler den Dichter zu vergessen wäre bei Dieter Roth so falsch wie bei Kurt Schwitters. Denn obgleich vom Literaturbetrieb weitgehend unbemerkt (weil in teuren Editionen erschienen), schuf Roth ein vergleichsloses literarisches Oeuvre, dessen Spannweite von der Konkreten Poesie über die Wahrnehmungstheorie in Mundunculum, die Bastelnovellen und die "Scheisse"-Lyrik bis zur ungeschützten Verzweiflung der späten Copy-Tagebücher reicht und hier in Auswahl erstmalig als Lesebuch präsentiert wird.