Die heiligen Kanäle. Über die archaische Illusion der Kommunikation

Diaphanes Verlag, Zürich und Berlin 2005
Im letzten Drittel des 19. und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts kursierten unzählige Vorstellungen über das Denken der Primitiven. Die Ansicht, daß deren Weltbild auf dem Glauben an ein obskures Übertragungsgeschehen heiliger Kräfte basierte, hatte Konjunktur. Diese Spekulationen bildeten den Kern eines Diskurses über das Heilige und das Primitive und durchdrangen das ethnologische und sozialanthropologische Wissen genauso wie die Philosophie und die Soziologie jener Tage. Sie werden hier als Denkbilder entziffert, in denen sich die ganze Unsicherheit einer Zeit ausschrieb, die gerade die große Transformation vom anschaulichen zum symbolischen Denken und von einer alphabetischen zu einer elektromagnetischen Kultur durchlebte. George Boole und James George Frazer, Emile Durkheim und Marcel Mauss, Cassirer, Levy-Bruhl, Bataille, Heidegger und Levi-Strauss sind bedeutende Protagonisten der Geschichte einer Illusion, die der Autor als Geschichte der archaischen Illusion der Kommunikation aufrollt. Mit »Die heiligen Kanäle« hat Erich Hörl die bis heute ausstehende Archäologie der Begriffe des Heiligen und des Primitiven geschrieben.

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