Citizen Berlusconi

C.H. Beck Verlag, München 2006
Aus dem Englischen von Karl-Heinz Siber. Am 26. Januar 1994 hielt Silvio Berlusconi, damals Italiens reichster Mann, Großgrundbesitzer und Medienfürst, eine Fernsehrede, die gleichzeitig in seinen drei privaten TV-Sendern ausgestrahlt wurde: Der Wirtschaftsboss erklärte den überraschten Italienern, er werde eine politische Partei gründen und für das Ministerpräsidentenamt kandidieren. Seine Rede hielt er bereits im Stil eines Ministerpräsidenten - nur hatte der Wahlkampf noch gar nicht begonnen. Berlusconi ist nicht der erste, aber der virtuoseste Spieler auf der Klaviatur der Medien. Die vierte Macht im Staate - er machte sie zur ersten und alles entscheidenden - in seinem Sinne natürlich. Alexander Stille schildert den Aufstieg Berlusconis zur Macht und die Mittel, die ihm dafür recht waren, aber er zeigt auch, dass der Gebrauch, den Berlusconi von den Medien machte, längst in der US-amerikanischen, von Oligarchen dominierten Politik etabliert war. Berlusconis Popularität in Italien beruht auch darauf, dass er das Klientelwesen, ein an die Familie erinnerndes Modell von Abhängigkeit, perfektioniert hat. Der italienische Staat wird als "italienischer Familienbetrieb" vom Padrone Berlusconi "zum Wohle aller" geführt - wie lange noch?

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