Selbstbezogenheit und Offenheit - Die Schweiz in der Welt des 20. Jahrhunderts. Zur politischen Geschichte eines neutralen Kleinstaats

NZZ libro, Zürich 2005
Aus der Besonderheit ihrer Neutralitätspolitik gewann die Schweiz eine starke Identität, die es ihr erlaubte, sich gegenüber der Welt zu öffnen. So trat sie 1920 dem Völkerbund bei und leistete wichtige Beiträge zur Entwicklung des Völkerrechts. Die Weltwirtschaftskrise der 1930-er Jahre ließ die Parteien und Interessengruppen näher zusammenrücken, mit dem Ziel, die Unabhängigkeit des Landes zu wahren. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs lebte die Schweiz in einseitiger Selbstbezogenheit. Die positive Seite davon: Sie immunisierte sich gegen den Nationalsozialismus, die negative zeigte sich in einer allzu restriktiven Flüchtlingspolitik. 1945 war die Schweiz international isoliert. Dank ihrer Wirtschaftsmacht und ihrer Bereitschaft, Wiederaufbauhilfe im kriegszerstörten Europa zu leisten, wusste sie sich wieder Respekt zu verschaffen. Zur Zeit des Kalten Krieges hielt sie unbeirrbar an ihrer Neutralität fest. Sie machte sie zu einem Dogma, das im Verbund mit dem Antikommunismus einen politischen Immobilismus zementierte. Sie trat der UNO nicht bei, arbeitete aber bei den "technischen" Organisationen der UNO und in gesamteuropäischen Institutionen mit. Nach der weltpolitischen Wende von 1989/90 knüpfte die Schweiz wieder an der Tradition von 1920 an. Eine markante außenpolitische Öffnung war feststellbar, deren vorläufiger Höhepunkt der Beitritt zur UNO im Jahre 2002 darstellte.

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