Versiegelte Zeit. Über den Stillstand in der islamischen Welt

Propyläen Verlag, Berlin 2005
Die islamische Zivilisation, insbesondere ihre arabischen Kernländer, befinden sich in einer tiefgehenden Krise. Noch im Mittelalter der Christenheit in jeder Hinsicht überlegen, stagniert die Region des Vorderen Orients seitdem und nimmt an der Entwicklung, die der Westen von der Frühen Neuzeit an durchlaufen hat, nicht teil. Dies tritt heute, nach dem Ende des Kalten Krieges und unter den Bedingungen einer beschleunigenden Globalisierung, deutlicher zutage als je zuvor. Das Resultat sind im religiösen Gewand auftretender politischer Radikalismus einerseits, zaghafte Versuche, Anschluss an die Moderne zu finden, andererseits. Der Historiker Dan Diner benennt die Ursachen dieser Entwicklungsblockade: Der diagnostizierte Stillstand ist weniger dem Islam als Religion geschuldet als vielmehr spezifischen sozialen, ökonomischen, kulturellen und politischen Gegebenheiten des Vorderen Orients. Sie führen zu einer Allgegenwart des Sakralen auch in Bereichen, aus denen es andernorts auf dem Weg in die Moderne verdrängt worden ist. Historisch argumentierend und aus einer Fülle kaum bekannter Quellen schöpfend, eröffnet Diner einen neuen, erhellenden Blick auf eines der brisantesten Problemfelder unserer Zeit.

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