Die Gegenwart der Tragödie. Versuch über Urteil und Spiel

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
Die Gegenwart der Tragödie spannt sich zwischen zwei Polen: zwischen der Tragik des Handelns und deren Darstellung im Spiel. Die Handlungserfahrung der Tragödie ist die Erfahrung tragischer Ironie - die Erfahrung der Tragik der Ironie, eines ebenso schicksalhaften wie selbstgemachten Umschlags ins Unheil. Deren exemplarische Gestalt ist die Tragödie des Urteilens in "König Ödipus": Urteilen, freies, richterliches Urteilen schlägt in die Gewalt des Fluchs um. Die Tragik des Handelns führt die Tragödie aus dem Handeln und daher auch aus der Tragik, die sie zeigt, heraus. Zu spielen ist aber selbst eine Form des Handelns und unterliegt dessen tragischer Ironie. Das ist die Gestalt einer Tragödie des Spiels - die moderne Gestalt der Tragödie. Ihre exemplarischen Figuren heißen Hamlet und Hamm.

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