Joachim Helfer
Nicht zu zweit. Drei Novellen
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
Von Einzelgängern erzählt Joachim Helfer in seinen neuen Geschichten, freiwilligen, unfreiwilligen, verhinderten. Und davon, wie ihnen das Unerhörte begegnet, das ihr Leben verändert. Ein Starchoreograph am Rande des Burn-outs sucht künstlerische Inspiration für seine nächste Inszenierung - und wird von Amor abgeschossen wie ein gelähmtes Tier. Ein nicht mehr junger Kenner der Kunst und des Lebens will das wohlverdiente Liebesnest im warmen Süden beziehen - und wird von der Geschichte eingeholt, die ihn gleich zweimal zum Emigranten gemacht hat. Ein Junge, versteinert zwischen den Ansprüchen vereinnahmender Liebe, versucht sich selber in den immer nur angedeuteten Familiengeschichten zu erkennen - und findet heraus, daß er lebt und aus Fleisch und Blut besteht. In den drei subtil bis ausschweifend instrumentierten Novellen "Ein Tanz", "Ein Ring" und "Die Steine" begegnen uns Figuren aus Helfers Romanen wieder: älter geworden oder verjüngt, an entscheidenden Lebenswendepunkten zögernd oder drängend voranschreitend, in einen flüchtigen Pas de deux versunken oder sich dynamisch um sich selbst drehend.