Ein Tag im Leben eines Gerichtspräsidenten. Kultur und Recht in Franco-Spanien

Vittorio Klostermann Verlag, Frankfurt am Main 2005
Jose Castan Tobenas (1889 - 1969) gilt als einer der einflussreichsten Juristen Spaniens. Zum einen verfasste er ein bekanntes und sehr einflussreiches Lehrbuch des Zivilrechts. Zum anderen war er fast genau so lange der Präsident des Obersten Spanischen Gerichtshofs, wie die Diktatur Francos dauerte. Trotz seiner Bedeutung (oder vielleicht gerade deswegen) gibt es bis heute keine wissenschaftliche Arbeit, die sich mit ihm befasst. Diese Studie, die sich zum ersten Mal auf Archivmaterial stützt, das neben juristischen Quellen Film und Tagespresse einschließt, enthüllt die Realität einer Persönlichkeit, die nicht zu dem Bild des reinen Zivilrechtlers passt, das uns von seinen Hagiographen überliefert wurde. Castan war Student der Rechtswissenschaft in dem Zaragoza Luis Bunuels, Professor in Valencia während der letzten Jahre der Monarchie, Richter am Obersten Gerichtshof zur Zeit der Republik und nach einem notwendigen Depurationsprozess später erneut unter Franco. Er war Zivilist, aber auf seine Weise auch Prozessrechtler, Arbeitsrechtler, Förderer des Korporativismus, er verbreitete im Radio die grundlegenden Gesetze des Regimes Francos, und betätigte sich manchmal sogar als Soziologe auf dem Gebiet der Geschlechter und der Ehe. All diese Facetten und Wandlungen zeigt uns das vorliegende Buch, dessen spanische Originalfassung von "El Pais" als erster Beitrag zur Rechtsgeschichte und zur juristischen Kultur während der Diktatur gewürdigt wurde.

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