Julia Jusik
Die Bräute Allahs. Selbstmord-Attentäterinnen aus Tschetschenien
Niederösterreichisches Pressehaus, St. Pölten 2005
Aus dem Russischen von Franziska Seppeler und David Drevs. Die Attentate im Moskauer Musicaltheater Nord-Ost und in der U-Bahn und das Beslaner Schulattentat erschütterten die Welt. Bei diesen brutalen Terroranschlägen treten immer häufiger Frauen in Erscheinung: die Selbstmord-Attentäterinnen aus Tschetschenien. Man nennt sie "Schwarze Witwen". Was treibt sie dazu, sich Sprengstoff umzuschnallen und sich inmitten einer Menschenmenge in die Luft zu jagen? Die Moskauer Journalistin Julia Jusik ist kaum älter als die meisten Schwarzen Witwen. Sie hat monatelang in Tschetschenien recherchiert und erfuhr, dass die meisten nicht freiwillig in den Tod gehen, sondern geopfert werden. Fern gezündet von Männern. Die Frauen üben Blutrache für ihre von russischen Soldaten verschleppten Männer, Väter und Brüder. Sie werden angeworben von Separatisten, die sich deren Schmerz zu Nutze machen. Julia Jusik gibt Antworten auf Fragen, die in Russland niemand stellt. "Ich schreibe über Kamikaze-Frauen, die mein Land in die Luft jagen. Ich will erzählen, wer sie sind und warum sie das tun. Ich will, dass man jede von ihnen persönlich kennt."