Profanierungen

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
In zehn teils aphoristischen, teils erzählerischen Texten lotet Giorgio Agamben den Raum des Menschlichen aus: in seiner Beziehung zu Erinnerung und Spiel, zur Religion, zur Sehnsucht nach dem nicht Erinnerbaren, nach dem, was wir als unser "Genie", unsere Autorschaft, unser Ich empfinden. In keiner anderen Form als der des Unerhörten, immer Flüchtigen ist es zu fassen, als Bild, als Einbildung. Worin aber besteht dann die Aufgabe des Menschen? In der Profanierung der metaphysischen Residuen unserer sogenannten Individualität. Das ist nach Agamben streng von einer Säkularisierung zu unterscheiden, die die Machtverhältnisse lediglich von Gott auf die Menschen überträgt und somit im Grunde alles beim alten beläßt. Die Profanierung löscht das Heilige nicht aus, sondern lässt es wie in einem Suchbild entstellt, verrätselt, aber auch mit neuer Leichtigkeit fortleben - so wie der Ritus fortlebt im Spiel.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.