Gesichter geben. Edouard Manet und die Poetik des Porträts. Diss.

Wilhelm Fink Verlag, München 2004
Mit 80 Schwarzweiß- und 12 Farbabbildungen. Selten hat sich die Kunstgeschichte mit dem Bildniswerk Edouard Manets beschäftigt, obwohl der Maler vorzugsweise im und mit dem Porträt als Bildform arbeitetete. Dabei zeigen sich an Manets Werk Krise und Utopie der Gattung in der Moderne in geradezu exemplarischer Weise: Zum einen wird in seiner Bildkunst eine Kritik der Repräsentation fassbar, die die wichtigsten Konventionen des Porträts wie Ähnlichkeit, Pose und Ausstattung unterläuft, um statt dessen eine nicht-physiognomische Unmittelbarkeit des Bildes voranzutreiben. Diesem Verfahren des "Gesichter-Gebens" - im Sinne des verfremdenden Spiels mit dem Gesicht durch die expressiven Mittel der Pinselschrift - antwortet die Praxis des "Gesichter-Gebens" im buchstäblichen Sinn, d. h. dem Verschenken von Porträts. An die Stelle des Porträts als Ware tritt das Porträt als Gabe. Die Arbeit widmet sich daher der Strategie und Funktion der Bildnisse als Geschenke und zeigt, wie Manet einen neuen funktionalen Rahmen der Gattung entwirft und so dem Porträt als Instrument des (künstlerischen) Austausches zwischen Maler und Modell neue Bedeutung verleiht.

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