Ruanda. Über einen anderen Genozid schreiben

Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2005
In Ruanda wurden 1994 mindestens 800.000 Menschen ermordet. Im vorliegenden Essay stellt sich Robert Stockhammer den Aporien der Genozidbeschreibung. Diese rühren aus der Einsicht, dass es ebenso problematisch ist, den ruandischen Völkermord mit der Shoah zu vergleichen, wie es problematisch ist, solche Vergleiche kategorisch auszuschließen. Statt dessen lotet er am Beispiel dieses "anderen" Genozids den Vergleichsdruck aus, der auf dem Schreiben über Völkermorde lastet. Dafür untersucht er Bücher, die Afrikaner und Europäer seither darüber geschrieben haben, darunter viele literarische Texte, jedoch auch Zeugnisse von Überlebenden und Reportagen. Neben dem Aufweis vieler bis in die deutsche Kolonialzeit zurückreichender Stereotypen liefert Stockhammer wichtige Reflexionen zur Beschreibbarkeit des Unbeschreibbaren.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.