Aki Shimazaki
Wasurenagusa. Roman
Antje Kunstmann Verlag, München 2005
Aus dem Französischen von Bernd Wilczek. Als Erbe einer alten japanischen Familie ist Kenji Takahashi seinen Eltern Gehorsam schuldig, so will es die Tradition. Deshalb lässt er sich zur Scheidung drängen, als seine Ehe kinderlos bleibt - und erfährt wenig später, dass er selbst unfruchtbar ist. Zutiefst verstört zieht er nach Tokio, vergräbt sich in seine Arbeit. Ein einziger Mensch zählt noch für ihn: seine Amme Sono, die ihm in der Kindheit, fast gegen den Widerstand der Eltern, alle Liebe zuteil werden ließ, die er seither bitter vermisst. Die Bekanntschaft mit der sensiblen Mariko, die einen unehelichen Sohn hat, fällt wie ein Lichtstrahl in Kenjis erstarrtes Leben. Er heiratet sie, auch wenn dies den endgültigen Bruch mit seinen Eltern bedeutet, die eine Frau von "zweifelhafter Herkunft" nicht akzeptieren. Erst spät, nachdem er aus Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrt ist, erfährt Kenji durch einen Zufall von der Lebenslüge seiner Eltern und dem Geheimnis seiner eigenen Herkunft.