Jean Echenoz
Ein Jahr. Roman
Berlin Verlag, Berlin 2005
Aus dem Französischen von Hinrich Schmidt-Henkel. Eine junge Frau wacht eines Morgens neben ihrem toten Freund Felix auf. In Panik nimmt sie den erstbesten Zug, der sie nach Bordeaux führt, dann weiter an den Atlantik. Sie mietet sich ein Ferienhaus, den Ozean auf der einen, einen Golfplatz auf der anderen Seite. Sie nimmt einen Liebhaber. Als der ihre Ersparnisse raubt, setzt die unaufhaltsame Spirale des Abstiegs ein, eine pikareske Irrfahrt durch soziale Niederungen - in schmuddeligen Hotelzimmern, dann Scheunen und Abbruchhäusern, mit Bussen, dem Rad und per Autostopp. Am Ende ist sie so verwahrlost - moralisch, körperlich und in ihrer Kleidung -, dass sie nicht einmal mehr als Tramperin mitgenommen wird. Die Flucht endet an ihrem Ausgangspunkt Paris.