Politik jenseits der Kreuzzüge. Zur aktuellen politischen Situation im Nahen und Mittleren Osten

Westfälisches Dampfboot Verlag, Münster 2004
In den Gesellschaften des Nahen und Mittleren Ostens hat die postislamitische Phase begonnen, so die These dieses Bandes. Eine Illusion, eine Utopie angesichts der Meldungen über Terrorakte wie zuletzt in Madrid, die islamitischen Gruppen wie El Qaida oder den Taliban zugeschrieben werden? Gelten islamische Gesellschaften doch als geprägt von konservativen Regimen, deren Opposition überwiegend noch konservativer, nämlich 'fundamentalistisch' sei. Der Band versammelt Beiträge von IslamwissenschaftlerInnen und Nahost-ForscherInnen. In kritischer Auseinandersetzung mit westlichen Diskursen, deren Bild von der in der 'Vormoderne' verharrenden 'islamischen Welt' zur Legitimierung imperialistischer westlicher Politik herangezogen wird, arbeiten sie die Vielgestaltigkeit des 'Islamismus' und des 'islamischen Fundamentalismus' sowie seinen tatsächlichen religiösen Gehalt heraus. Dabei fragen sie auch, ob er tatsächlich der Gegenentwurf zur säkular-neoliberalen westlichen Gesellschaft ist. Zum anderen beschreiben die AutorInnen die wachsende Rolle, die neben 'islamitischen' zunehmend zivilgesellschaftlich-liberale Akteure in der politischen Diskussion der betreffenden Regionen spielen. Dies führe langfristig zu einem kulturell-hegemonialen Kampf zwischen Islamismus, Fundamentalismus und Liberalismus, der dann zu einer postislamitischen Phase führen werde.

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