Der Frankreich-Komplex. Die nationalsozialistischen Verbrechen in Frankreich und die Justiz der Bundesrepublik Deutschland

Wallstein Verlag, Göttingen 2004
Während der nationalsozialistischen Besatzung Frankreichs wurden 75.721 Juden in Konzentrationslager deportiert. Zusätzlich wurden mehrere zehntausend Menschen als sogenannte "Sühnepersonen" erschossen oder bei "Bandenkampfmaßnahmen" getötet. Verantwortlich für diese Taten waren rund 75 Männer, die als sogenannte "Kommandeure der Sicherheitspolizei und des SD" oder als deren Stellvertreter die NS-Terrorpolitik in Frankreich durchsetzten. Bernhard Brunner rekonstruiert die Lebensläufe dieser NS-Funktionäre über den Zusammenbruch des "Dritten Reiches" hinaus und folgt ihnen in die Bundesrepublik. Dabei tritt Erstaunliches zu Tage: Obwohl die deutsche Justiz schon in den sechziger Jahren gut informiert war und mit dem "Frankreich-Komplex" ein gewaltiges Ermittlungsverfahren anstrengte, kam es lange zu keinen Anklagen. Stattdessen gelang einem Großteil der ehemaligen NS-Funktionäre die Rückkehr in die Bürgerlichkeit. Erst 1980 wurden drei dieser Männer zu langjährigen Haftstrafen verurteilt, der Rest blieb straffrei. Ein genauer Blick auf den "Frankreich-Komplex" erklärt diese schlechte Bilanz.

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