Gherasim Luca
Das Körperecho. Lapsus linguae. Gedichte. Französisch-Deutsch
Urs Engeler Editor, Basel 2004
Aus dem Französischen von Mirko Bonne, Theresia Prammer und Michael Hammerschmid. Gherasim Luca: mit diesem Namen ist nicht weniger als eine Entdeckung anzukündigen. Le plus grand poete français, sagt Gilles Deleuze, mais justement il est dorigine roumaine, cest Gherasim Luca, ein weiterer Autor aus der Generation von Ionesco, Cioran und Gellu Naum. Nachdem Gherasim Luca lange vergeblich versucht hatte, außer Land zu kommen, verließ er Anfang der 50er Jahre Rumänien. Heute gilt Luca (1913-1994) in Frankreich als bedeutender europäischer Dichter des 20. Jahrhunderts.
Variationen und Permutationen nimmt, die ihrerseits, dank subtiler Steuerung, ein neues, im eigentlichen Wortsinn Sinnpotenzial generieren. Daß Lucas Spiel mit der Sprache ein durchweg ernstes, wenn nicht todernstes Spiel ist, zeigt sich besonders deutlich bei der Auswahl seiner Themawörter, die fast ausschließlich dem weiten semantischen Einzugsbereich zwischen Liebe und Tod, Macht und Gewalt, Schmerz und Angst entstammen. Der Passion des Körpers und der Lust an der Sprache widmet sich auch die zweisprachige, von Mirko Bonne initiierte Ausgabe, die (fast integral) vier Gedichtbände Lucas versammelt. Die voneinander unabhängigen Übersetzungen Mirko Bonnes (Das Körperecho) sowie Theresia Prammers und Michael Hammerschmids (Lapsus linguae) stellen den Versuch dar, dieses das Wort öffnende poetische Werk auch auf Deutsch produktiv zu machen.