Einwanderung abgelehnt. Wie eine deutsche Familie versuchte, den Nazis zu entkommen

Karl Blessing Verlag, München 2004
Max Schohl war ein angesehener Bürger des Städtchens Flörsheim am Main. Er war im Ersten Weltkrieg mehrfach ausgezeichnet worden, seine Chemiefabrik leitete er mit großem Erfolg, ein beliebter und wohltätiger Arbeitgeber, der sich in erster Linie als deutscher Patriot empfand, erst in zweiter Linie als Jude. Und so fühlte er sich auch nicht bedroht, als die Nazis an die Macht kamen. Erst die Brutalitäten der 'Kristallnacht' zeigten ihm unmissverständlich, dass er die Rettung für sich und seine Familie einzig in der Emigration suchen konnte. Ein tragischer Leidensweg begann. Amerika war nie das Land seiner Träume, doch nach dem Pogrom im November 1938 scheint es die beste Wahl für den Chemiker Max Schohl, seine arische Ehefrau und die beiden Töchter. Ein amerikanischer Cousin stellt die finanziellen Mittel bereit, überwindet bürokratische Hürden und kann Schohl sogar als Lehrer an ein College vermitteln; alle Voraussetzungen sind damit erfüllt. Dennoch lehnt das Generalkonsulat in Stuttgart den Antrag auf Einwanderung ab. Als sich auch alle weiteren Pläne zerschlagen - die Schohls bemühen sich um eine Auswanderung nach England, nach Chile und nach Brasilien - bleibt nur noch die Flucht nach Jugoslawien. Die Familie kann Atem schöpfen, lebt sich ein; doch 1941 besetzen deutsche Truppen das Land.

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