Signal - Christian Boltanski. Deutsch - Englisch
Wallstein Verlag, Göttingen 2004
Herausgegeben und eingeleitet von Bernhard Jussen. Christian Boltanski gehört zu den international renommiertesten Gegenwartskünstlern. Sein künstlerischer Umgang insbesondere mit der Erinnerung an den Holocaust hat diesen Ruf weit über die Kunstwelt hinaus begründet. Christian Boltanski hat eine Arbeit beigetragen, die hier erstmals publiziert wird. Sie bedient sich einzelner Blätter aus der Zeitschrift 'Signal', die von 1940 bis 1945 von der deutschen Wehrmacht produziert und nur im Ausland verkauft wurde. Das seinerzeit unter (bild-)journalistischen Gesichtspunkten bahnbrechende Produkt wurde allein in den ersten drei Jahren in mehr als hundert Millionen Exemplaren und bis zu zwanzig Sprachen im Ausland verkauft. Boltanski hat aus zwanzig Heften des 'Signal' jeweils einen farbigen Doppelaufschlag herausgenommen. Das Zusammentreffen der auf der linken und der rechten Seite des Blattes gedruckten Bilder ist zwar rein drucktechnisch bedingt, aber doch zugleich die Botschaft der Zeitung: Stets stehen 'überlegene' Wehrtechnik und 'überlegene' Kultur zusammen - und weisen den Weg in ein nach dem deutschen Sieg vermeintliches vereintes ideales Nachkriegseuropa.