Andrej A. Tarkowskij
Lichtbilder. Die Polaroids
Schirmer und Mosel Verlag, München 2004
Herausgegeben von Giovanni Chiaramonte. Mit einer Einlietung von Tonino Guerra. Polaroids haben etwas ähnlich Magisches wie alte, verblichene Familienphotos oder Bilder, die nur vage in unserer Erinnerung existieren. Wie aus dem Nichts auftauchend, halten sie doch für den Bruchteil eines Blicks die Zeit an und trotzen einer Vergänglichkeit, der sie selbst früher oder später erliegen werden. Andrej Tarkowskij (1932-1986) liebte dieses magische Spielzeug, das er sich in den späten 70er Jahren zugelegt hatte, und nutzte es - weniger zur Vorbereitung seiner Filme als privat, um seine häusliche Umgebung, Stimmungen, Situationen zu fixieren und dem eigenen Gedächtnis einzuspeichern. Nach "Stalker", seinem verstörenden Hauptwerk, das 1979 unter enormen Schwierigkeiten fertig geworden war, beschloss er, die Sowjetunion zu verlassen und zunächst nach Italien ins Exil zu gehen. Mit der Polaroidkamera nahm er, so scheint es, Abschied von seiner vertrauten russischen Welt.