Ama Toshimaro
Warum sind Japaner areligiös?
Iudicum Verlag, München 2004
Aus dem Japanischen von Hans Peter Liederbach. Trotz der langen Tradition von Buddhismus und Shintoismus, trotz der Präsenz religiöser Rituale bei Festen im Jahres- und Lebenslauf geben bei Umfragen nicht wenige Japanerinnen und Japaner an, areligiös zu sein. Gleichzeitig aber hält ein Grossteil von ihnen Religiosität für wichtig. Wie ist das zu erklären? Tatsächlich wird areligiös hier nicht im Sinn einer atheistischen Haltung gebraucht, sondern bezeichnet die Nicht-Zugehörigkeit zu einer bestimmten Religionsgemeinschaft. In der vorliegenden Studie untersucht Ama die Entstehungsbedingungen dieses Begriffs von Areligiosität zum einen anhand der Einflüsse, die Buddhismus und Konfuzianismus auf das religiöse Bewusstsein genommen haben. Zum anderen beleuchtet er die im Zuge der Modernisierung seit Beginn der Meiji-Zeit geführten Diskussionen um die Rolle von Staat und Religion und zeigt so die his-torischen Hintergründe auf, die zur Skepsis gegenüber Stifterreligionen bzw. religiösen Institutionen in der japanischen Gesellschaft geführt haben.