Donald Rayfield
Stalin und seine Henker
Karl Blessing Verlag, München 2004
Aus dem Englischen von Hans Freundl, Norbert Juraschitz. Ein Genozid unvorstellbaren Ausmaßes. Nachdem vor einigen Jahren Archive des Politbüros, des KGB und anderer Institutionen des untergegangenen Sowjetreichs für Wissenschaftler geöffnet wurden, konnte Donald Rayfield neue Erkenntnisse über Stalin und seine Henker - Dserschinski, Menschinski, Jagoda, Jeschow, Berija und ihre wichtigsten Komplizen - gewinnen. So entstand das beklemmende Porträt einer Epoche - vom Vorabend der Oktoberrevolution bis zur Exekution Berijas im Dezember 1953 -, in der ein skrupelloses Regime gegen das eigene Volk wütete.
Stalin und seine Henker werden mit kurzen, prägnanten Biografien vorgestellt - eine Chronologie des Terrors. Der Autor aber beschreibt nicht nur das brutale wie banale, das ausschweifende wie zwielichtige Leben der Täter, sondern bringt immer wieder auch ausführliche Exkurse zur Geschichte der UdSSR. Dabei werden die Hungersnöte, die Zerschlagung des Bauernstandes, die Ermordung der alten Herrscherschicht, die Schauprozesse, die Enthauptung der Roten Armee (34.000 Offiziere wurden erschossen), die Deportation von Dissidenten und die Ausrottung ethnischer Minderheiten mit einer Fülle konkreten Materials geschildert.