Das Gesicht in der Tiefe der Straße. Momente einer Stadt

Otto Müller Verlag, Salzburg 2004
"Dieses Gesicht in der Straßenschlucht, er kann es nicht behalten. Verschliffen zu feinem Staub von den Schritten der Tausend auf dem Gehsteig. Später begegnet es ihm in Bruchstücken, in der U-Bahn, auf der Terrasse des Cafes, aufgesplittert auf verschiedenen Schultern." Flüchtige Begegnungen, stumme Übereinstimmungen, Blicke auf der abfahrenden U-Bahn, die Wärme des Körpers nach der Wanderung von der Vorstadt ins Stadtzentrum. Die Stadt - ist es Paris? - als Kraftquelle, als großes Getriebe, von Menschen bewegt. Eine Geschichte reißt ab, verschwindet, wird von einem anderen Gesicht weitergetragen, taucht an einer anderen Ecke der Stadt wieder auf. Wie spricht man eine Stadt? Diese Frage beschäftigt Wolfgang Hermann bereits seit seinen ersten Büchern. In kurzen Prosaminiaturen folgt der Autor der inneren Topografie einer Stadt, schafft ein pulsierendes Geflecht aus Augenblicken, die einen Moment lang den Einzelnen aus seiner Anonymität heben. Die Metropole als verdichtete Skulptur, ausgedühnt an ihren Rändern, als Zeitbeschleunigerin, Geliebte und Gefängnis. Das Andere der Stadt wird zu Sprache gebracht, die Zonen der Leere, die Ödnis der Vorstädte, in denen alles vereinzelt - die Ausschusszonen sind es, denen der Autor eine Stimme gibt.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.