Ernst Cassirer
Goethe-Vorlesungen 1940-1941. Nachgelassene Manuskripte und Texte, Band 11
Felix Meiner Verlag, Hamburg 2003
Herausgegeben von John M. Krois. Das Bemühen um eine methodische Grundlegung der Geisteswissenschaften führt Cassirer zu dem Schluss, dass die allgemeine Erkenntnistheorie in ihrer herkömmlichen Form nicht ausreicht, um die verschiedenen Grundformen des Weltverstehens bestimmt voneinander abzugrenzen. Die dreibändige Philosophie der symbolischen Formen versteht sich als eine "Formenlehre des Geistes", die die besonderen Gesetze dieser Grundformen untersucht und ihre Stelle im Aufbau des Geistes markiert. Der erste Teil, Die Sprache, ist der Phänomenologie der sprachlichen Form gewidmet. Cassirer untersucht das Sprachproblem sowohl in der Geschichte der Philosophie als auch in der Entwicklung der Sprachwissenschaft seit Wilhelm von Humboldt. Sein Anliegen ist nicht die Betrachtung von Einzelerscheinungen, zu der die Fülle des empirischen Forschungsmaterials verleiten könnte, sondern die Erhellung des Besonderen durch einen allgemeinen Zusammenhang: die Charakteristik der reinen Sprachform.