Raoul Coutard - Kameramann der Moderne
Schüren Verlag, Marburg 2004
Herausgegeben von Karl Prümm, Michael Neubauer und Peter Riedel. Mit ca. 100 zum Teil farbigen Abbildungen. Mit Beiträgen von Rolf Coulanges, Raoul Coutard, Rainer Gansera, Norbert Grob, Jürgen Heiter, Michael Neubauer und Karl Prümm. Raoul Coutard (geb. 1924 in Paris) ist ein Kameramann, der wie kein zweiter die Bildästhetik des modernen Kinos geprägt hat. In enger Kooperation mit den Regisseuren Jean-Luc Godard, Francois Truffaut, Jacques Demy und Jacques Rivette hatte er jene markante Bildlichkeit kreiert, die zum unverwechselbaren Kennzeichen der Nouvelle Vague werden sollte, einen Kamerastil, den sich dann die Reformbewegungen der sechziger Jahre (wie etwa der Junge Deutsche Film) zu eigen machten. Filme wie "Außer Atem" (1959), "Schießen Sie auf den Pianisten" (1960), "Jules und Jim" (1961), "Weekend" (1967), "Die Braut trug schwarz" (1967) strahlten die für Raoul Coutards Kameraarbeit so typische Vitalität und Leichtigkeit aus. Coutards Bilder durchbrachen die sterile Studioästhetik der fünfziger Jahre. Sie gewannen eine Offenheit des Blicks und eine Nähe zur Alltagswelt zurück, eine beinahe dokumentarische Unmittelbarkeit. In diesem Band wird Coutard nicht nur als Kameramann, sondern erstmals auch als Fotograf mit einer teils farbigen Fotostrecke gewürdigt.