Karl Mannheim und die Krise des Historismus. Historismus als wissenssoziologischer Perspektivismus. Dissertation

Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2004
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts schuf sich die moderne Gesellschaft eine Form der Selbstbeschreibung, die bis heute aktuell ist: die Wissenssoziologie. Sie ist ein Produkt der Debatten um die Krise des Historismus, in der die Geschichtskultur des 19. Jahrhunderts an Überzeugungskraft verlor und perspektivisches Wissen zum Signum der Zeit wurde. Reinhard Laubes Untersuchung demonstriert am Werk des ungarisch-deutschen Soziologen Karl Mannheim (1893 - 1947) exemplarisch, wie ein Klassiker der Soziologie zum Produzenten einer klassischen Problembeschreibung - nämlich der Wissenssoziologie - wird, indem er konsequent das, was bisher als unproblematisch galt, von neuem zum Problem werden lässt. Diese Beobachtungsstrategie wird erst mit dem Leitbegriff Historismus und dann als Wissenssoziologie gefasst. Laube zeigt den intellektuellen Rahmen dieser Verschiebung, indem er den österreichisch-ungarischen Erfahrungsraum Mannheims und seine Beteiligung an den Gesprächen, Debatten und Schulungen des legendären Budapester Sonntagskreises um Georg Lukacs und Bela Balazs bis 1919 ebenso ausleuchtet wie seine folgende Beteiligung am Intellektuellendiskurs der Weimarer Republik.

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