Bericht über einen Dieb

Wallstein Verlag, Göttingen 2004
Eine bedrückende Kindheitsgeschichte über Schuld und die Unfähigkeit zur Vergebung. Ein Kind wird von seinen Eltern, hochgebildeten Intellektuellen und anerkannten Wissenschaftlern, zu Unrecht bezichtigt, gestohlen und Feuer gelegt zu haben. Die Zeit in einem Erziehungsheim, in das die Eltern den Jungen nach den anscheinend ergebnislos gebliebenen "einfachen" Bestrafungen geben, wird für den an sich selbst verzweifelnden Jungen zur Befreiung. Im Kinderheim gelangt der "Dieb" zu der Erkenntnis, daß er in Wahrheit das Opfer einer Intrige durch das ehemalige Dienstmädchen geworden ist. Das Bedrückende an dieser Geschichte ist jedoch die Tatsache, dass die Eltern, auch nachdem sie von der kriminellen Energie ihres Dienstmädchens wissen, nicht an die Unschuld ihres eigenen Sohnes glauben und ihm die vollständige familiäre "Rehabilitation" weiterhin verweigern. Schmerzlich muss der Junge erfahren, dass es offensichtlich keine vollständige Erlösung von der Schuld der anderen gibt. Und dies trifft nicht nur für den familiären Mikrokosmos zu, sondern es gewinnt auch gerade dann an Bedeutung, wenn man die Geschichte vor dem Hintergrund der Zeit liest, in der sie sich ereignet hat: der Zeit zwischen 1945 und 1946.

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