Ian G. Barbour
Wissenschaft und Glaube. Historische und zeitgenössische Aspekte
Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2003
Aus dem Amerikanischen von Sabine Floer und Susanne Starke-Perschke. Durch Jahrhunderte gab die christliche Überlieferung das Weltbild vor und bestimmte die Grenzen der Wissenschaft. Seit der Aufklärung hat die Religion für viele Menschen an Einfluss verloren, nicht zuletzt, weil sie im Widerspruch zu den Erkenntnissen der modernen Naturwissenschaft zu stehen schien. 1989-1991 in der berühmten Vorlesungsreihe Gifford Lectures in Edinburgh als Religion in an Age of Science präsentiert, bestimmt Barbour in diesem Buch den Ort der Religion im Zeitalter der Naturwissenschaft neu. Am Beispiel von Galilei, Newton, Hume, Kant, Darwin u. a. beschreibt der Theologe und Physiker die Wechselwirkungen zwischen Naturwissenschaft und Religion seit dem 17. Jahrhundert. Der aktuelle Dialog zwischen Naturwissenschaft und Religion und die Diskussion um naturwissenschaftlichen Methoden und Theorien sowie deren Bedeutung für die Vorstellung von Gott und von der Natur des Menschen (z.B. alltheorie/Schöpfungsvorstellungen) werden ausführlich dargestellt. Barbour erarbeitet fünf Herausforderungen des naturwissenschaftlichen Zeitalters für die Religion: die Naturwissenschaft als Methode, das neue Naturverständnis, den neuen theologischen Kontext, den religiösen Pluralismus im Zeitalter der Globalisierung und die Bedrohung der Umwelt.