Markus Jaroschka (Hg.) / Dzevad Karahasan
Poetik der Grenze. Über die Grenzen sprechen - literarische Brücken für Europa
Steirische Verlagsgesellschaft, Graz 2003
Das Wort "Grenze" bewegt die abendländische Philosophie seit der Antike - die beiden Pole Endlichkeit und Unendlichkeit. Die Grenze - was ist das? Wer nach der Grenze fragt ist gezwungen sprachliche Umschreibungen anzuwenden, er spricht dann vom Ausgegrenzten, vom Umgrenzten oder vom Abgegrenzten, aber nicht davon, woran oder worin oder wozwischen die Grenze verläuft, also nicht von der Grenze selbst. Und dazu verschärft die natürliche Begrenztheit der Sprache diese merkwürdige Unsichtbarkeit der Grenze. Namhafte Autoren aus vielen europäischen Ländern, wie u.a. Herta Müller, Istvan Eörsi, Krzystof Czyzyiewski, Angela Krauß, Said, Uros Zupan, Ilma Rakusa, Georg Kohler, Marina Palej, Kenka Lekovich oder Nadja Klinger haben über das Thema "Grenze" nachgedacht. Sie haben für diesen Sammelband Essays, Erzählungen, Gedichte zu Fragen in der Sprache, im Theater, die Haut als Grenze, Grenze im Sport, in der Wissenschaft und Politik geschrieben.