Das Bildnis des Dr. Gachet. Biographie eines Meisterwerks

Insel Verlag, Frankfurt am Main 1999
Nur wenige Wochen vor seinem Selbstmord am 29. Juli 1890 malte Vincent van Gogh das Porträt des Dr. Ferdinand Gachet, seines Arztes in Auvers-sur-Oise bei Paris. Nach dem Tod des Malers kam das Bild in den Besitz seines Bruders, des Kunsthändlers Theo van Gogh; seine Witwe verkaufte es später für 300 Francs an eine dänische Sammlerin. Damit begann die Reise eines Gemäldes um die Welt und durch das Jahrhundert. Dreizehnmal wechselte das Bild seinen Besitzer. Museumsdirektoren, Bankiers, Kunsthändler aus aller Welt, die Nazis, namentlich Hermann Göring, und jüdische Emigranten waren an Verkauf und Ankauf beteiligt. 1990, hundert Jahre nach der Entstehung, zahlte der japanische Kaufmann Ryoei Saito bei einer aufsehenerregenden Auktion in New York die Rekordsumme von 82,5 Millionen Dollar. Das Bildnis des Dr. Gachet war zum teuersten Bild der Welt geworden. Seit kurzem gilt es als verschollen. Der 1996 verstorbene letzte Besitzer soll nach dem Erwerb gesagt haben: "Legt das Bild in meinen Sarg, wenn ich sterbe." Das würde bedeuten, daß es mit ihm verbrannt worden wäre. Die Geschichte des Bildes ist auch ein Teil der Geschichte unseres Jahrhunderts, der Kommerzialisierung von Kunst, seiner Maßlosigkeit ? und seiner politischen Dimensionen.

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