Stefanie Böge
Äpfel. Vom Paradies bis zur Verführung im Supermarkt
Dortmunder Vertrieb für Bau- und Planungsliteratur, Dortmund 2003
Ein Produkt, dessen Entwicklung im Zeitverlauf sich zu analysieren einlädt, ist der Apfel. Von der Nutzung in einer ländlichen Gebrauchskultur über die reichhaltige bürgerliche Apfelvielfalt im 18. und 19. Jahrhundert bis zu dem heutigen Angebot in einem Supermarkt zeigt sich eine überraschende Geschichte, die sowohl durch die Vorstellungen und Bilder, die die Menschen vom Apfel entwickeln, als auch von den jeweiligen Formen der Verwendung abhängt. Der Weg des Apfels durch verschiedene Räume und Zeiten ermöglicht Erkenntnisse darüber, wie der menschliche Gebrauch und seine immer stärkeren Eingriffe in die Entstehung eines Naturproduktes dieses selbst und unser Leben beeinflusst. In neuerer Zeit wird der Apfel zu einem fast fabrikmäßig hergestellten Massenprodukt, das mit den ursprünglich vorhandenen vielfältigen und qualitativ hochwertigen Eigenschaften des Apfels kaum mehr etwas gemein hat. Da der "moderne" Apfel beliebig austauschbar geworden ist, muss ihm durch Werbung und äußerliche Aufmachung eine künstliche Identität verliehen werden.