Jurij Mamlejew
Die irrlichternde Zeit. Roman
Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 2003
Aus dem Russischen von Gabriele Leupold. Auf Einladung eines alten Herrn namens Beslunnyj (dt. Mondlos), der ihm am "sitzenden" Gogol-Denkmal in Moskau begegnet, besucht Pawel Dalinin ein Fest bei unbekannten Leuten. Vieles kommt ihm sonderbar vor, ein irritierendes Gefühl des deja-vu verläßt ihn nicht: Pawel erleidet einen "Zeitbruch" - zurückgeschleudert in die Vergangenheit begegnet er seinen Eltern vor seiner Geburt, verliebt sich in die reizende Wera und vergewaltigt eine rundliche Dame, die einen Sohn zur Welt bringen wird, der älter ist als er selbst. Das Erwachen am nächsten Morgen ist schwer. Pawel braucht Zeit, zu begreifen, was mit ihm geschehen ist. Er sehnt sich nach Wera und nach seinem Sohn und will die Spur der beiden finden. Er sucht Rat bei Freunden, die ihn einer ganzen Phalanx von Eingeweihten zuführen, die ihm helfen sollen. Die Aufklärung seiner Geschichte wird zu einer Reise durch das "metaphysische Moskau" der neunziger Jahre.