Jan Assmann (Hg.) / Martin Bommas (Hg.)
Ägyptische Mysterien
Wilhelm Fink Verlag, München 2002
Seit dem Altertum, als die Griechen der ägyptischen Kultur begegneten und fasziniert darüber schrieben, beschäftigt die Idee der "ägyptischen Mysterien", wie sie etwa die Zauberflöte auf die Bühne bringt, die Phantasie des Abendlands. Man vermutete in diesen Riten Geheimlehren, die auf urälteste Weisheiten und Offenbarungen zurückgehen. Erst neuerdings hat sich nun auch die ägyptologische Forschung ernsthaft mit der Frage auseinander- gesetzt, ob die Ägyptischen Mysterien auf eine tatsächliche altägyptischen Tradition gründen, ober ob sie vielmehr das Produkt einer hellenistischen Projektion darstellen, die Einzelaspekte der ägyptischen Religion mit griechischen Mysterienvorstellungen verband, die erst mit der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen ihren Siegeszug in der hellenistischen Welt antraten. Dieser Band unternimmt es, die Ursprünge dieser Reflexion aufzudecken.