Missachtung und Tabu. Eine Streitschrift über die Frage: Wie antisemitisch war die Gruppe 47?

Philo Verlag, Berlin 2002
Die Frage, an die diese Streitschrift erinnert, ist alt. So alt wie die "Gruppe 47" selbst und so wenig verjährt wie die "Antworten", die aus den Manifesten und Briefen dieser literaturpolitischen Nachkriegs-Gruppierung verlauten. Ihr Streben nach nationaler Normalisierung und Entschuldung und die dabei zutage getretenen Grobheiten haben überlebt, das zeigen gegenwärtige Debatten. Die "Gruppe 47" steht unter anderem für den Tatbestand, dass schon seit 1945 der Komplex genährt wird, in der "Opferbilanz" des Zweiten Weltkriegs (Günter Grass) werde das deutsche Leid gegenüber dem jüdischen nicht gerecht verbucht. Auch steht die Gruppe dafür, wie beharrlich und folgenschwer im deutschen Kriegsgewissen die Mentalitäten des unmittelbaren Nachkriegs steckengeblieben sind, jener fernen Zeit, als eine gerechte Auseinandersetzung mit der Schuld des "anderen" Kriegs, der allein gegen die Juden erklärt und geführt wurde, ausgeblieben ist.

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