Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich. Formen und Funktionen historischer Selbstthematisierung

Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2002
In der öffentlichen Erinnerung des Bismarckreiches spielte der Germanenmythos eine wichtige Rolle: Die germanische Frühzeit schien den ursprünglichen Charakter des eigenen Volkes am klarsten zu offenbaren. Zugleich eignete sie sich besonders gut für die unterschiedlichsten Projektionen, lag sie doch zeitlich in weiter Ferne und war sie, was die historischen Fakten angeht, eher unbestimmt. Der Rückgriff auf die Germanenzeit zeugt von den Bemühungen, den gerade entstandenen deutschen Nationalstaat zu stabilisieren und in die geschichtliche Entwicklung zu integrieren, ist aber auch Ausdruck von Positionsbestimmung und Interessenwahrung Einzelner. Rainer Kipper zieht zahlreiche literarische, historiografische und publizistische Quellen heran und analysiert die tragenden Elemente und die argumentative Struktur der dort vertretenen erinnerungspolitischen Standpunkte. Der Germanenmythos erweist sich in seiner Vieldeutigkeit als ein ebenso komplexes wie leistungsfähiges geschichtliches Selbstbeschreibungssystem.

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