Hans Holderegger
Das Glück des verlorenen Kindes. Primäre Lebensorganisationen und die Flüchtigkeit des Ich-Bewußtseins
Klett-Cotta Verlag, Stuttgart 2002
Irrt Kernberg? Die psychischen Grundstrukturen sind dem Menschen angeboren! Bei der Geburt des Menschen ist viel mehr an psychischer Struktur da, als bisher angenommen, noch mehr sogar, als uns die moderne Säuglingsforschung in den letzten Jahren gelehrt hat. Die Theorie von der primären Lebensorganisation geht davon aus, dass die Grundstruktur des Seelenlebens angeboren und mit derjenigen höher organisierter Tiere verwandt ist. Alle im Leben erworbenen Strukturen der Persönlichkeit beziehen sich auf diese "alte", im Laufe der Phylogenese entstandene Seele und haben ihre Wurzeln in einer primären Affektorganisation und in einem affektiven Selbst. Holderegger entwirft ein modifiziertes Menschenbild und unternimmt dabei den Versuch, das Bild vom Aufbau des seelischen Lebens neu zu zeichnen. Es wird klar, wie fließend und veränderbar, wie flüchtig und zerbrechlich unsere Vorstellungen von der eigenen Person und der Ich-Identität sind.