Ulrike Dembski (Hg.) / Christiane Mühlegger-Henhapel (Hg.)
Oskar Werner 1922 - 1984. Welch einen sonderbaren Traum träumt ich
Christian Brandstätter Verlag, Wien 2002
Er war einer der größten deutschsprachigen Schauspieler der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, ein "von den in ihn verliebten Musen verwöhnter Fratz und Launenmeister" (Andre Heller), aber auch ein Verzweifelter, Schwieriger, Einsamer. Oskar Werner: Ob Bühne oder Film - seine Darstellungskunst war von ebenso seltener Intensität wie das Timbre seiner Stimme. Wie er auf der Bühne Shakespeares Hamlet oder Anouilhs Becket verkörperte, ist ebenso legendär wie seine Filme, darunter "Jules et Jim" und "Das Narrenschiff". Aber es gab auch die andere Seite: Die monomanischen, exzentrischen, selbstzerstörerisch von Alkoholismus geprägten Auftritte seiner späten Jahre machten ihn zu einem schwierigen und unzuverlässigen Künstler, der sich immer öfter in die völlige Isolation zurückzog.