Theaterkunst und Heilkunst. Studien zu Theater und Anthropologie

Böhlau Verlag, Weimar, Wien, Köln 2002
Sie verkauften neben Salben, Pillen und Wunder-Mittelchen auch Phantasien, die sie ihrem Publikum in Komödien-Spielen vorstellten. Sind solche "Wunder-Ärzte" nun Schauspieler, Quacksalber oder Scharlatane? Und was haben jene Berufsschauspieler, die den Beginn des modernen europäischen Berufstheaters im 16. Jahrhundert geprägt haben, mit Heilkünsten zu tun? Dieses Buch geht einem Phänomen nach, das in der Theater- wie Medizingeschichte meist nur am Rande erwähnt wird: der Verschwisterung von Arzt und Komödiant, die über Jahrhunderte eine weit verbreitete Praxis war. Europäische wie außer-europäische Traditionen kennen den Zusammenhang von Heilung und theatralem Spiel. Masken, Puppen, Tanz, Musik, Körperkünste und närrische Gestikulation hatten teil am Umgang mit sozialen Übeln, Katastrophen, mit Krankheit und Tod. In Europa verlor sich die Verbindung von Theaterspiel und Heilkunst mit der Institutionalisierung des Theaters. Hier wurde der Menschendarstellung auf der Basis des dramatischen Textes der Vorrang gegeben. Die Autoren dieses Bandes tragen zur Korrektur der Theatergeschichtsschreibung bei und eröffnen - nicht zuletzt im Sinne der Gesundheitsforschung - neue Perspektiven einer Erweiterung der Theaterarbeit.

Mit der Benutzung dieses Service stimmen Sie mit folgenden Punkten überein:

Ihre E-Mail-Adresse und die E-Mail-Adresse des Empfängers werden ausschließlich zu Übertragungszwecken verwendet - um den Adressaten über den Absender zu informieren. Um einen Missbrauch dieses Services zu vermeiden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten (IP-Adresse) jedes Nutzers für einen Zeitraum von drei Monaten speichern. Sofern Dritte glaubhaft machen, dass sie durch die Versendung eines Artikels im Rahmen dieses Services in ihren Rechten verletzt wurden, wird die Perlentaucher Medien GmbH die Identifikationsdaten zur Rechtsverfolgung herausgeben.