Klaus Krüger (Hg.)
Curiositas. Welterfahrung und ästhetische Neugierde in Mittelalter und früher Neuzeit
Wallstein Verlag, Göttingen 2002
Der Begriff der "curiositas", der Neugierde, umfasst ein ganzes Spektrum menschlicher Wissensansprüche, Erkenntnisinteressen und Erfahrungsbedürfnisse. Bereits seit der Antike wird er im Horizont sehr unterschiedlicher Wertbesetzungen ausgelegt und konzeptualisiert. In der frühen Neuzeit wird die Curiositas zu einem regelrechten Leitbegriff für eine selbstbestimmte Emanzipation des Menschen. Dieser Wandel ist keineswegs als eine lineare oder gar teleologisch bestimmte Entwicklung zu verstehen; vielmehr steht der Prozess der Umbesetzung des curiositas-Begriffes im Zeichen einer gestiegenen Geltung der Wissenschaften wie der Künste.