Gunter Hofmann
Abschiede, Anfänge. Die Bundesrepublik. Eine Anatomie
Antje Kunstmann Verlag, München 2002
Es geht um eine erste Bilanz der rot-grünen Regierung, vor allem aber auch darum, worauf sie sich gründet. Wovon hat sich die Republik, die von Schröder und Fischer regiert wird, bereits verabschiedet, was beginnt wirklich neu, und welche Kontinuitätslinien erweisen sich inzwischen als konstitutiv, ja unverzichtbar? Gunter Hofmanns Grundthese widerspricht der Behauptung, die Bundesrepublik sei erstarrt, ängstlich und unregierbar, vielmehr regiert sie sich weitgehend selber. Sie ist zur Zivilgesellschaft geworden, auf die man sich im Zweifel mehr verlassen kann als auf ihre Politiker. Die Neuanfänge finden permanent statt, in einer Art samtener Revolution. Selten waren die Anfänge, die sie riskierte, dramatisch, und die Abschiede, die ihr schwer fielen, waren meist unspektakulär.