Die Rückkehr der Biografien. Kursbuch 148

Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2002
In den siebziger und achtziger Jahren gab die Bundesrepublik viel auf die Reform der "Gesellschaft" und tat sich schwer, den Einfluss Einzelner anzuerkennen. Nicht nur, dass das Genie aus dem fortschrittlichen Vokabular gestrichen wurde, auch das Genre der Biografie als erzähltes und erlebtes Leben galt als naiv und uninteressant. Selbst im familialen Miteinander von Ost- und Westdeutschen wurden die Möglichkeiten des Individuums geleugnet. Doch seit dem Einschnitt von 1989 verblassen die politischen Schemen vor den Berichten wirklicher Menschen. Die Bespitzelten deuten ihre Akten, die Individualisierten ihr fragiles Glück. Es ist wieder erlaubt, Meister und Werk als Zusammenhang zu lesen und Neugier auf Heldenleben zu entwickeln. Offenbar begünstigt die postideologische Atmosphäre die Aufmerksamkeit für einzelne Lebensgeschichten. Es mag nicht jedem passen. Aber die Biografien kehren zurück.

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