Vorgeblättert

Leseprobe zu Götz Aly: Warum die Deutschen? Warum die Juden? Teil 2

01.08.2011 Im deutlichen Gegensatz zu anderen katholischen Abgeordneten wollte Traegers Nachredner Ludwig Windthorst die "außerordentlich schwierige Frage" nach "der sozialen Stellung unserer jüdischen Mitbürger" nicht als politischen Konfliktstoff in die Öffentlichkeit tragen: "Sie ins Tagesleben hineinzuwerfen, halte ich bei den Stimmungen, welche (nun) einmal in den Massen der Bevölkerung obwalten, für im höchsten Grade misslich und bedenklich."(159) Anders als Windthorst, der, obwohl Führer des Zentrums, ausdrücklich nicht für seine Partei, sondern nur im eigenen Namen sprechen konnte, nutzte dessen Fraktionskollege Bachem die Judenfrage agitatorisch. Seiner Meinung nach beförderte die soziale Aufstiegslust der Juden den Antisemitismus im Allgemeinen, besonders aber in den wirtschaftlich zurückgebliebenen Ländern Europas - in Russland, in den Donaustaaten, in den schwach entwickelten Landesteilen des Deutschen Reichs. Sie bewirke hier wie dort "eine ungeheure Verschiebung des mob

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