Vorgeblättert

Leseprobe zu W. von Sternburg: Joseph Roth. Teil 3

23.02.2009 In diesem Vortrag wiederholt Roth seine große Skepsis gegenüber der Moderne. "Der neuzeitliche Mensch hat gewissermaßen vergessen, daß er das sittliche Gesetz von Gott am Sinai bekommen hat. Er meint, es sei gleichsam sein geistiges Eigentum." Roths Feind ist der Fortschrittsglaube: "Wir sind zehntausend Meilen weiter, aber nicht einen Zentimeter höher gekommen durch irgendeine der Erfindungen ? Ebensowenig wie Sie imstande sind, aus der Tatsache, daß Ihnen der Zauberer im Variete eine soeben zersägte Jungfrau nach einer Weile wieder lebendig und ganz präsentiert, den Schluß ziehen können, daß der Zauberer mit übernatürlichen Mitteln arbeite - ebensowenig können Sie aus den Tatsachen des Radios, des Flugzeugs, des Fernsehens den Schluß ziehen, daß die menschliche Vernunft gewachsen sei." Roths sehr schlichtes moralisches Fazit: "Man kann das Radio erfunden haben, das Kino - und dennoch ein Schuft sein."

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