Jake Bernstein
erzählt in Propublica eine Geschichte, die zeigt, wofür stiftungfinanzierter investigativer Journalismus gut sein kann: Sie gibt einen so nahen Einblick in die
Finanzaufsicht der Federal Reserve Bank (Fed), dass er dieser in wünschenswerter Weise
peinlich sein muss. Nach der Finanzkrise, so Bernstein, sind neue Aufseher in der Behörde installiert worden, die zum Teil direkt in die Banken beordert wurden, so wie
Carmen Segarra, die allerdings nach sieben Monaten wegen unziemlichen Verhaltens gefeuert wurde. Sie hatte den
freundlichen Umgangston der Herren von der Aufsicht mit
Goldman Sachs gestört. Und sie ist die lebende Illustration für die Thesen eines Berichts des Experten
David Beim, den Bernstein zitiert: "Der Beim Report betonte, dass die New York Fed eine neue Kultur brauchte, um sich in eine Institution zu verwandeln, die komplexe Institutionen überwachen konnte und Risiken aufspieße konnte. Und das bedeutete, dass man "unkonventionelle Denker" engagieren sollte, selbst falls es sich um "
kontroverse Personen" handelte, empfahl der Bericht." Nun herrscht wieder der freundliche Umgangston.